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Zungenakrobatik

Vorbemerkung: Zungenbrecher sind ihrem Wesen nach tiefsinn- und wertfrei.

Obendrein verwahren sie sich gegen jedweden Wahrheitsanspruch.

Meersburg: Zunge raus; c/o Sylvia Koch

Denn eigentlich geht es nur darum, die Zungenbrecher zu sprechen, und zwar möglichst schnell und mehrmals hintereinander. Das fordert dem Hirn Konzentration und der Zunge und den Lippen Gewandtheit sowie Beweglichkeit ab. Grund dafür ist die Häufung ausgesuchter Mitlaute, die gelegentlich in Kombination mit wechselnden Selbstlauten auftritt. Außerdem muss die Koordination zwischen Hirn, Mund und Atmung geübt werden.

Viel Spaß!

 

Im weiteren Sinne führen wir hier neben klassischen Zungenbrechern auch Wortspiele, Stabreime / Alliterationen und Schibboleths auf.

 

Allgäuisch

  • Willscht da Abra dra dra? **** Willst du den Apparat runter tragen?

Baseldiitsch (Baseldeutsch) - mit herzlichem Dank und Gruß an Ursula Kundert und Jasminka

  • Blitzts zmitzt z Ziiri? **** Blitzt es mitten in Zürich?
  • D'Aged haget, wenn's taget. **** Die Agathe hegt ein (umfriedet/zäunt ein), sobald es tagt.
  • Dr Baabscht het z Schpiëz s Schpäggbschtegg zschpoot bschtellt. **** Der Papst hat in Spiez [Stadt am Thuner See] das Speckbesteck zu spät bestellt.
  • Us drü hoole lääre Röörli lernt mer richtig rede. **** Aus drei hohlen leeren Strohhalmen lernt man richtig reden.

Bayrisch

  • An Oachkatzlschwoaf muast mid zwoa Pfing Virtioöij eiöijn. **** Einen Eichhörnchenschweif musst du mit zwei Pfennig Vitriolöl einölen.
  • vui zvui Gfui **** viel zuviel Gefühl
  • Wann i mit meinr Wampen kannt, gang i auf d' Kampenwand. **** Wenn ich mit meiner Wampe könnt', ginge ich auf die Kampenwand.
  • Zwanzgi zrquetschte Zwetschgen plus zwanzgi zrquetschte Zwetschgen sind vierzgi zrquetschte Zwetschgen. **** Zwanzig zerquetschte Zwetschgen plus zwanzig zerquetschte Zwetschgen sind vierzig zerquetschte Zwetschgen.

Berlinerisch

  • Eene jut jebratne Jans is ne jute Jabe Jottes. **** Eine gut gebratene Gans ist eine gute Gabe Gottes.
  • Herr und Frau Lücke gingen über eine Brücke. Da kam ’ne Mücke und stach Frau Lücke ins Jenicke. Da nahm Herr Lücke seine Krücke und schlug Frau Lücke ins Jenicke. Und deshalb fiel Frau Lücke mit der Mücke und der Krücke im Jenicke tot um. **** Jenick = Genick, der Rest dürfte allgemein verständlich sein.

Burgenländisch

  • Auf an Spejkbrejdl liegt a Brejkl Spejk. **** Auf einem Speckbrettchen liegt ein Bröckchen Speck.

Fränkisch

  • A Mamalada-Amala hamma daham aa. **** Ein Marmeladen-Eimerchen haben wir daheim auch.
  • Ass dei Dellalla la! **** Iß Dein Tellerchen leer!
  • aweng z'weng **** ein wenig zu wenig
  • Frangn is das Land, wo de Hasen Hosn haßn und de Hosen Husn haßn. **** Franken ist das Land, wo die Hasen Hosn heißen und die Hosen Husn heißen.

Hessisch

  • Alle Hesse sin Verbräschä, denn se klauen Aschebäschä. Klaun se keine Aschebäschä, sind se schlimme Messä-Schdäschä! **** Alle Hessen sind Verbrecher, denn sie klauen Aschenbecher. Klauen sie keine Aschenbecher, sind sie schlimme Messerstecher! 
  • Gebb deim Strach ebbes Wasser, sost verderrt der dier. **** Gib deinem Strauch etwas Wasser, sonst verdörrt er dir.
  • Sitzt’s Wermche mit’m Schermche unterm Ärmche auf’m Termche. Kam ä Stermche, nahm’s Wermche mit’m Schermche unterm Ärmche wech vom Termche. **** Sitzt ein Würmchen mit dem Schirmchen unterm Ärmchen auf dem Türmchen. Kam ein Stürmchen, nahm das Würmchen mit dem Schirmchen unterm Ärmchen weg vom Türmchen.

Hochdeutsch

  • Auf dem Rasen grasen Hasen, atmen rasselnd durch die Nasen.
  • chinesisches Schüsselchen, chinesisches Schüsselchen, chinesisches Schüsselchen
  • Das Plättbret bleibt ein Bügelbrett, auch wenn es keine Bügel hätt.
  • Denke nie, gedacht zu haben. Denn das Denken der Gedanken ist gedankenloses Denken. Und wenn du denkst, Du denkst, dann denkst Du nur, Du denkst.
  • Der Flugzeugplatzspatz nahm auf dem Flugzeugplatz Platz.
  • Der Sumpfschlumpf schlumpft sich durch den Schlumpfsumpf.
  • Die Katze tritt die Treppe krumm, die Katze tritt die Treppe krumm, die Katze tritt die Treppe krumm.
  • Es klapperten die Klapperschlangen, bis ihre Klappern schlapper klangen.
  • Esel essen Nesseln nicht.
  • Giraffen, die mit Gier raffen, sind Gier-Affen.
  • Im dichten Fichtendickicht sind dicke Fichten wichtig.
  • In Schliersee schneit's, in Schliersee schneit's, wie schee! In Schliersee schneit's, in Schliersee schneit's Schlierschnee. So schee!.
  • in Ulm, um Ulm und um Ulm herum
  • In Walzwerken werken keine Waldzwerge, weshalb es keine Waldzwergenwalzwerke gibt.
  • Jedes Jahr jammert Jäger Jagomir auf Jagd, weil seine Jägerjacke juckt.
  • Katzen kratzen am Katzkratzkasten.
  • klingender Glockenklöppel, klingender Glockenklöppel, klingender Glockenklöppel
  • Kölner Kellner kellnern kölsch.
  • Muschelmassage-Muschelmassage-Muschelmassage
  • Schnecken erschrecken, wenn Schnecken an Schnecken schlecken, weil zum Schrecken vieler Schnecken Schnecken nicht schmecken.
  • Selten ess’ ich Essig. Ess’ ich Essig, ess’ ich Essig im Salat.
  • Streichholzschächtelchen
  • Vom Trittbrett tropft Pommes-Frittes-Fett.
  • Wenn der Benz bremst, brennt das Benzbremslicht.
  • Zehn Ziegen ziehen zehn Zentner Zucker zum Zoo.

Kärtnerisch

  • Brauchst Untatassalan aa? Oda dans de Schalalan alaan aa? **** Brauchst Du Untertassen auch? Oder tun es die Schalen (Kaffee-/Suppentassen) allein auch?

Niederösterreichisch

  • Da Dauni sogt zum Dauni: "Dauni, geh dauni!" A da Dauni geht net dauni, drum haut da Dauni in Dauni dauni. **** Der Toni sagt zum Toni: "Toni, geh runter!" Aber der Toni geht nicht runter, drum haut der Toni den Toni runter.

Oberlausitzisch

  • a Radl ro’e Reecherwurscht **** ein Rädchen rohe Räucherwurst
  • Ei Rupperschdurf, do rissn de Riepl Reinhulds Runklriebm raus, un an Ruppert sei ruute Ramblerrusnrankn ruppdn de Raijkl o no drinne rim. **** In Ruppersdort, da rissen die Rüpel Reinholds Runkelrüben aus, und an Ruperts roten Ramblerrosen-Ranken rupften die Racker auch noch dran herum.

Pfälzisch

  • Doa hocka dia, dia allaweil doa hocka. **** Da hocken die, die immer da hocken.
  • In de Pals geht de Parr mit de Paif in de Kersch un oppert n Pennich. **** In der Pfalz geht der Pfarrer mit der Pfeife in die Kirche und opfert einen Pfennig.
  • Mei Mudder hadd ä schwoazze Berlegett. **** Meine Mutter hat eine schwarze Perlenkette.

Plattdeutsch

  • De dicke Deern drägt de dünne Deern döörn dicken Dreek. **** Das dicke Mädchen trägt das dünne Mädchen durch den dicken Dreck.

Sächsisch

  • Ättännschn, ä Tännschn! **** Attention, eine kleine Tanne! = Achtung, hier kommt ein Sachse mit seinem Christbaum!
  • Birnbohm schreibd ma middn Birnbohm-Beh und Bappelbohm schreibd ma middn Bappelbohm-Beh. **** Birnbaum schreibt man mit dem Birnbaum-B und Pappelbaum schreibt man mit dem Pappelbaum-P.
  • Das Läh'm dor Löh'm is nich aus Lähm. **** Das Leben der Löwen ist nicht aus Lehm.
  • Dor Bäggor baggd Bredschn, dor Basdor dut bräädschn. **** Der Bäcker backt Brötchen, der Pastor tut predigen.
  • Gaiser Garl gonnt geene Gümmelgörner gaun, abo Guchengrümel gonnt'r gatschn. **** Kaiser Karl konnte keine Kümmelkörner kauen, aber Kuchenkrümel konnte er katschen.
  • Garl gann geene Girschgärner gaun. **** Karl kann keine Kirschkerne kauen.
  • Räschnwärmakrieschn. **** Regen werden wir kriegen. – oder [je nach dem, ob vor oder nach dem Regen bemerkt] – Regenwürmer kriechen.

Sauerländer Platt

  • De Biuer kräug met de Iuer öwwer de Muier. **** Der Bauer kriecht mit der Uhr über die Mauer.

Schwäbisch

  • a o’a’gnem grasgreh a’gschdrichnes Gardedörle **** ein unangenehm grasgrün angestrichenes Gartentürchen
  • a verbäpts Guutslebabiergickele **** eine verklebte Bonbonpapiertüte
  • Em Hefele em Eckele, do leit oi kloines Breckeles vom Fritzele seim Weckele. Do kommt a kloines Göckele ond fresst des kloine Breckeles vom Fritzele seim Weckele em Hefele em Eckele. **** Im Nachttopf in der Ecke, dort liegt ein kleines Bröckchen vom Fritzchen seiner Wecke. Da kommt ein kleines Hühnchen und frisst das kleine Bröckchen von Fritzel seinem Wecken im Nachttopf in der Ecke.
  • I beh mit mei'm Breschtlingsgsälzhäfele d'Stiag na'g'hagelt. **** Ich bin mit meinem Erdbeermarmeladentöpfchen die Stiege runtergefallen.
  • I han da Apparat ra tra’n. **** Ich habe den Apparat reingetragen.
  • I han emol oin kennt g'hett, der hot oine kennt g'hett, die hot a Kend g'hett. Des hot s' awer ned von sellem g'hett, denn dr hot nemma kennt g'hett. Sui hot no oin annere kennt g'hett, von dem hot s' des Kend g'hett. Wenn s' den ned kennt g'hett hätt, no hätt s' au koi Kend g'hett. **** Ich habe einmal einen gekannt, der kannte eine, die hat ein Kind gehabt. Das hat sie aber nicht von selbigem gehabt, denn der hat nicht mehr können gekonnt. Sie hat noch einen anderen gekannt, von dem hat sie das Kind gehabt. Wenn sie den nicht gekannt hätte, dann hätte sie auch kein Kind gehabt.
  • Moischt, mascht Moscht? Moscht muasch ma mega! **** Meinst Du, Du magst Most? Most muss man mögen!
  • Mol amol a Mole noa. **** Mal einmal ein Männlein auf.
  • Oi Ei odr ei Oi? **** Ein Ei oder ein Ei?
  • Schelledse ned an sellere Schell, sellere Schell schelld ned! Schelledse an sellere Schell, sellere Schell schelld! **** Schellen (klingeln/läuten) Sie nicht an dieser Schelle, diese Schelle schellt nicht! Schellen Sie an dieser Schelle, diese Schelle schellt!
  • Welchr Seggelesbeck esst mir mein Weggele weg? **** Welcher Säckelbäcker isst mir meinen Wecken weg?
  • Wenn da koi Foier wär, käm au koi Foierwähr. **** Wenn dort kein Feuer wäre, käme auch keine Feuerwehr.

Südtirolerisch

  • Wenn i kemm konn, kimm i. Obo i moan, i konn kamm kemm. **** Wenn ich kommen kann, komme ich. Aber ich meine, ich kann kaum kommen.

Westerwälder (Wäller) Platt

  • Hou willst dau dat hei hie ho? Eisch will dat hei hie he hie ho. **** Wo willst du das Heu hinhaben? Ich will das Heu hierher hinhaben.

Westfälisch

  • Jchustav, jcheh in de Jcharten un jchieß mit die jchrüne Jchießkanne die jchelben Jchorjchinen! **** Gustav, geh in den Garten und gieß mit der grünen Gießkanne die gelben Georginen (Dahlien)!

Wienerisch

  • Sechs zrquetschte Zwetschgnknedln und sechs zrquetschte Zwetschgnknedln san zwööf zrquetschte Zwetschgnknedln. **** Sechs zerquetschte Zwetschgeknödel und sechs zerquetschte Zwetschgenknödel sind zwölf zerquetschte Zwetschgenknödel.
  • Zwischen zwa Zwetschgenzweigerln sitzen zwei Zeiserln. **** Zwischen zwei Zwetschgenzweigen sitzen zwei Zeisige.

Züritüütsch (Zürichdeutsch) - mit herzlichem Dank an Ursula Kundert

  • D Chatz hät is Chuchichäschtli kchözelet. **** Die Katze hat sich in den Küchenunterschrank übergeben.
  • Was tüent die deet i de Täneli ine? **** Was machen jene in den Tännchen drin?