Lichtmess
Lichtmess markiert das offizielle Ende der Weihnachtsfestlichkeiten. Spätestens jetzt werden die Tannen abgeputzt und die Hauskrippen weggeräumt. In Zeiten, da der Christbaum so schmackhafte, gleichwohl schmückende Naturalien wie Äpfel, Zuckerkringel und Lebkuchen trug, war er ab Lichtmess zum Plündern freigegeben. Noch früher, als sein Schmuck vor allem aus nachgebildeten Blüten und Früchten seines Vorgängers, des Paradiesbaumes, bestand, wurde das Abputzen mit „Abblümeln“ beschrieben.
Wer Wachskerzen am Baum verwendet, lässt sie letztmalig herabbrennen. Eine Kerze allerdings sollte rechtzeitig gelöscht werden, um mit ihr die Lichter des nächsten Weihnachtsbaumes anzünden zu können.
Lichtmess wird am 2. Februar, 40 Tage nach Jesu Geburt begangen. Es war alttestamentarische Vorschrift, dass die Mutter eines Jungen am 40. Tag nach der Entbindung dem Tempelpriester ein Reinigungsopfer brachte. Der Zeitraum von 40 Fastentagen begegnet uns im späteren Jahreslauf wieder im Abstand zwischen Aschermittwoch und Ostern sowie zwischen Ostern und Christi Himmelfahrt.
Bekannt ist Lichtmess als Kerzenfest, an welchem der Jahresbedarf an Kerzen für Kirche und Heim geweiht wird.
Nach altrömischem Kalender war der Februar der letzte Monat des Jahres und die Zeit, den Hofknechten und Mägden den Jahreslohn auszuzahlen. Die Dienstboten erhielten Gelegenheit, die Herrschaft zu wechseln oder die Anstellung per Handschlag zu verlängern. Aus diesem Grunde bürgerte sich in Bayern der Name „Schlenkerltag“ ein. Zu schlenkern heißt, gemächlich die Seiten zu wechseln, zu schwingen. Geschlenkert wurde von Lichtmess bis St. Agathe (5. Februar). Die kleine Auszeit diente dem Umzug zum neuen Herren und der Erholung. Ausruhen tat Not, musste doch die wechselbereite Dienstnehmerschaft grad in der Woche vor Lichtmess besonders hart ran, weshalb sie diese letzte Woche auch Schinderwoche nannte.
Am Rande der Alpen wird noch immer ein Brauch heidnischen Ursprungs gepflegt, das Aperschnalzn. Lautes Knallen mit Goaßln (Peitschen) weckt die Natur aus dem Winterschlaf, ruft den Frühling herbei. Im Althochdeutschen war âpar eine Umschreibung für sonnig und trocken. Aper ist in den oberdeutschen Mundarten geläufig für "schneefrei (werdend)".
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