abluchsen .... Oberlausitz .... überlisten, jemandem etwas wegnehmen, abschwatzen, sich listig wie ein Luchs verhalten
ährekäsig .... Schwaben .... ehrenkäsig, ruhmsüchtig, über-ehrgeizig; hochnäsig um Anerkennung heischend; käsig ist nicht nur, was Käse enthält, das Wort wird in übertragenem Sinne auch für krank, kränkelnd (daher: käseweiß), anrüchig, unreif oder verdorben angewandt
ällabätsch/ällebätsch .... altbairisch .... schadenfrohes "Denkste!", Ausdruck von Triumph oder Überlegenheit; wortverwandt mit autsch und ätsch!; schwäbisch: ätschegäbele
anhosen .... Oberlausitz .... sich geschmacklos anziehen
battern .... Niedersachsen .... wie ein Kleinkind, nämlich mit kurzen Schritten, laufen; von Padde/Pedde = Fröschlein
bawatsche .... Pfalz .... klatschen und tratschen, schwatzen
Behne .... Schwaben .... Bühne, Dachboden
beielen/bíjele .... alemannisch .... leicht schneien oder regnen; stauben, verwehen; bíjelen = schwärmen wie die Bienen
bejollern .... Sachsen-Anhalt .... sich ganz toll freuen, amüsieren
behumbsen/behumpsen .... Mittel- und Norddeutschland .... betrügen, übervorteilen, jmd. über den Tisch ziehen; Hümpelei = schlechte, stümperhafte Arbeit
boofen .... Sachsen .... tief und fest schlafen (wo auch immer: in jeder Lage, an jedem Ort)
boßle .... Schwaben .... fleißig arbeiten an einer schwierigen oder filigranen Sache; vom mittelhochdeutschen boozeln, davon leiten sich auch büffeln (intensiv lernen) und das hamburgische pusseln (basteln) ab
Eff-Eff .... Berlin, Mitteldeutschland .... Famoses, Hervorragendes; angeblich Abkürzung für "Feinstes vom Feinen" oder spöttisch "Fiel Fergnügen!"
eifatschn .... Egerland .... verbinden
ei verbibscht/verbibbsch, verbübbschd .... Sachsen .... heute mehr erstaunter als vormals tadelnder oder verärgerter Ausruf i.S.v. "verflixt, verflucht, verdammt"; Herkunft unklar, vielleicht vom mittelhochdeutschen Verb verbuben, das ursprünglich sehr derbe Streiche und Unartigkeiten beschrieb: fressen, saufen, Geld und Ehre durchbringen, verspielen - somit ist klar, dass es sich bei diesen Buben nicht um niedliche Lausejungs handelte, Bube galt ehemals als abwertender Schimpfname
ermeckern .... Sachsen .... etwas gerade noch mit letzter Kraft schaffen, bewältigen; vermögen
fänsen .... Sachsen .... heulen und greinen und weinen (- und zwar alles gleichzeitig und meist ohne Grund!)
Faschiertes .... Österreich .... Gehacktes, Geschabtes; französisch Farce = Fleischfülle
fei .... Süddeutschland .... Füll-/Flick-/Würzwort (zwecks färbender Verstärkung des Gesagten): unbedingt, nur so, gehörig; fein; feil; stammt möglicherweise vom Verb feien, das heute nur noch in der Wendung "gefeit sein" gebraucht wird
Fiedl/Fietel .... Sachsen .... kleines Stück; Brotbissen ohne Krume für Kleinkinder und Zubeiß-Versehrte; ursprünglich: Brothappen, die Kinder sich mit einem stumpfen Messer selbst zurechtmachen durften, das mühsame Hinundherwerkeln mit dem stumpfen Messer ist dem Fiedeln auf einer Geige abgeschaut
gell, gelletse, ge' .... Süddeutschland, Thüringen .... Füllwort: es möge gelten; meist am Satzende; Berliner beenden ihre Sätze vorzugsweise mit wa? = was, nicht wahr?
glubschn/glupschen .... Nord- und Mitteldeutschland .... sehen; norddeutsch: glupen/gluppen = glotzen, starr oder scheel sehen, mit verstohlenem Seitenblick; Glubschen/Glupsch-Oochn = (Stiel-)Augen; bayerisch: Batzl-Augen
Glufe .... Schwaben .... Spange, Schmuck- oder Haarnadel, Sicherheitsnadel; kleines Ding, in diesem Sinn auch: Pickel oder Schorf; im Mittelhochdeutschen ist die Glufe eine Stecknadel
gluschdig/gluschtig .... alemannisch .... gelüstig sein, gelüstig machen, Lust haben auf etwas; auch: geschmackvoll
gnäschig .... Franken .... mäkelig, wählerisch beim Essen
Gode/Godin .... altdeutsch/altbairisch .... Pate/Patin, manchmal auch: Patenkind; abgeleitet von gut, göttlich; Begriff steht für Betreuer, Begleiter, Beschützer; auch: heidnische Priester; im Schwäbischen heißt es Dooda oder Deede
Goksch .... Sachsen, Schlesien, Pommern .... Dutt, Haarknoten; abgeschaut vom Kamm des Gockels
goschat .... Bayern .... gesprächig; abgeleitet von Goschen/Gusche = Maul
groggy .... Norddeutschland .... müde-matt-marode, abgeschlafft; ob sich jemand nach zu reichlichem Grog-Genuss groggy fühlt, ist wahrscheinlich, im Sinne der wörtlichen Herkunft jedoch nicht nachweisbar
gschert .... Bayern, Österreich .... grob, mächtig, rüde, unsanft, derb, deftig, anständig i.S.v. sehr = als Steigerungsform; von geschoren = das mehr oder minder gewaltsame Abschneiden der Haare galt in früherer Zeit als Demütigung und Strafe sowie als Zeichen der Unfreiheit; i.S.v. närrisch, denn unter seiner Schellenkappe versteckt der Narr sein kahl geschorenes Haupt
Haberer .... Österreich .... Freund, Kumpel; Verehrer
Haglstecka/Haglstegga .... Bayern .... Hakenstecken, Spazierstock mit gebogenem Griff; sehr dünner Mensch
Haipfel, Häpfl .... Schwaben .... großes, breites Kopfkissen; Paradekissen; ursprünglich auch allgemein für Unterbett; wörtlich Haupt-Pfühl/Haupt-Pfulbe: Haupt = Kopf + Pfühl/Pfulbe wie mittelhochdeutsch pfülwe = mit Federn gefülltes Ruhekissen
halb- (Vorsilbe) .... Schwaben .... abwertende Steigerungsform: wenn ein Dummkopf sich wie ein Dackel verhält, nämlich unüberlegt und draufgängerisch, dann ist ein unerträglicher Dummkopf ein Halbdackel; halb- war im ursprünglichen Sinne keine Hälfte, sondern das Abgetrennte, Abgeschnittene, der letzte schlechte Teil einer Sache - in dieser Auslegung erscheint auch ein Halbbruder in schlechterem Lichte.
Hocketse .... Schwaben .... wörtlich: da hocken sie auf dem (gelegentlichen) Dorffest, ursprünglich auf dem Heuhaufen; schweizerisch: Hock = geselliges Beisammensein
Hoimgarten, Hoagascht, Hoangarten (... und weitere ähnliche Schreibweisen).... Bayern .... ländlicher Haus- oder Heimgarten; heute oft uriges Lokal oder eine Veranstaltung, in der ortsansässige Musikanten aufspielen
hoimelad .... Schwaben .... gemütlich, heimelig
holen .... Saarland .... nehmen (das Verb nehmen wiederum gibt es im Moselfränkischen nicht, hier heißt es: jemand holt sich ein Taxi oder den Bus, wenn er diese Verkehrsmittel nutzt)
Gibt's die Bücher auch im Buchhandel oder blos bei Amazon?
Kommentar:
Hallo Thimo, die Bücher sind bei amazon.de als Taschenbuch oder elektronisches Buch erhältlich oder auch als iBook bei iTunes. Der stationäre Buchhandel tut sich leider (zu) schwer, Bücher aus Selbstverlagen zu vermitteln. Viel Spaß beim Lesen! Sylvia Koch