Etwa ein Drittel der Weltbevölkerung begeht die Weihnacht als christliches Fest. Gefeiert wird es aber auch im Rest der Welt. Sicherlich, weil es kommerziell geboten scheint. Vor allem aber, weil es Freude bringt.
In aller Welt haben sich verschiedene kulinarische und darüber hinaus gehende Traditionen herausgebildet:
Kulinarisch dominieren Schweinefleisch, Truthahn, überbackene Tomaten.
Sogar der Weihnachtsmann trägt den hier allgegenwärtigen, stets dunkelblauen Anzug. Sein Schlitten wird von Drachen und Hasen gezogen, mitunter gesellen sich Rehe dazu. Es fehlt jeglicher Bezug zur biblischen Geschichte und Hauptsache sind die rot verpackten Geschenke.
Julegrod (Weihnachtsgrütze) ist ein Milchreis mit Zimtzucker und Kirschkompott, warm oder kalt serviert als Vorspeise oder Nachtisch. Am wichtigsten ist die darin versteckte Mandel. Wer sie findet, bekommt das Mandelgeschenk (Mandelgave). Das kann ein kleiner Glücksbringer sein wie beispielsweise ein Marzipanschweinchen.
Aufgetischt werden am Spieß gegrilltes Schweinefleisch, Huhn und Telera, das Weihnachtsbrot.
Es gibt Gerichte aus Schweine- und Hühnerfleisch.
Gregor heißt der hierzulande unabdingbare, mit Brot, gehacktem Mett, sauren Äpfeln und Backpflaumen gefüllte Truthahn. Dazu gesellt sich Plumpudding. Außerdem gebratene Würste, Roastbeef, kalt aufgeschnittener Schweinebraten. Nicht zu vergessen: eine Pfefferminzpastete!
Mittags, um 12 Uhr, wird auf dem Balkon des historischen Brinkkala-Hauses in Turku der Weihnachtsfriede verkündet. Zum Festessen gehören neben dem Weihnachtsschinken aus Schweinefleisch verschiedene Gemüseaufläufe und ein Heringssalat. Noch vor der Schlemmerei findet ein gemeinsamer Saunagang statt.
Le Reveillon ist ein üppiges Menü aus Gänseleber, Truthahn, Austern und vielem mehr. Die Krönung der Schlemmerei ist die Bûche de Noel. Die Schokoladenbiskuitrolle symbolisiert den Christkloben, auch als Mettenstock bekannt. Eigentlich ist er ein geweihter Holzklotz, der von Heiligabend bis Dreikönig im Kamin brennt.
Reis, Huhn und Foufou (Maniokbrei) stehen auf dem Tisch.
Traditionell isst man Spanferkel, modern Pute.
Rjúpa (Alpenschneehuhn, eine Fasanenart), Rotkohl und karamellisierte Kartoffeln wollen vertilgt werden.
Es gibt kein Fleisch im traditionell katholischen Stiefelland, denn noch ist Fastenzeit. Statt dessen viele verschiedene Gerichte mit Gemüse und Fisch in der bewährten Menüfolge: Antipasti, dann Nudeln als Primo und gebratener Fisch als Secundo. Zum Nachtisch vielleicht noch ein Stückchen Panettone, den süßen Hefekuchen mit kandierten Früchten.
Japaner nehmen das Fest der Liebe wörtlich und feiern am liebsten in romantischer Zweisamkeit. Dekoriert wird bevorzugt in rot-weiß und der Christmaskeeki (-kuchen) gebacken. In Osaka und anderen Städten gibt es Weihnachtsmärkte nach deutschem Vorbild.
Auf Stockfisch folgt nach Mitternacht Spanferkel, anschließend Kuchen.
Iyan ist ein Gemüseeintopf mit viel Chilli.
Das Julebord offeriert Räucherfischfilets und Lutefisk (gelaugter Stockfisch), gepökelte Schweinerippchen und vieles mehr. Danach gibt es Sahnemilchreis mit einer versteckten Mandel, die dem Finder Glück bringen soll, oder Multekrem (Moltebeerensahne). Mehr dazu ...
Aufgetischt werden 12 Gerichte, die für die 12 Apostel stehen. Nach anderen Quellen gibt es für jeden Monat ein Gericht.
Getrunken wird dazu ein Sud aus getrockneten Früchten, der mit Nelken gewürzt ist.
Das Festmahl beginnt, wenn der erste Stern aufgeht. Er erinnert an den von Bethlehem. Die fleischhaltigen Speisen werden erst nach Mitternacht gereicht.
In Polen ist es Brauch, vor dem Heiligabendessen gemeinsam eine geweihte Oblate zu brechen. Es beginnt das Familienoberhaupt, wobei es gute Wünsche für seine Familie ausspricht, dann reicht es die Oblate weiter. Indem jeder mit jedem die Oblate teilt und Gutes wünscht, trägt er zur Versöhnung und friedlichem Einvernehmen bei.
Stockfisch, Krapfen und Honigwein stehen auf der Weihnachtstafel.
Kohlrouladen und Polenta oder Bratwurst aus eigener Hausschlachtung mit Sauerkraut sind die Favoriten.
Sotschiwo ist eine Buchweizengrütze aus Mandelmilch, gewürzt mit Honig, Mohn und Nüssen. Sie beendet die Fastenzeit. Es folgen 11 weitere Gerichte, beispielsweise Piroggen, Innereien, Spanferkel, Schwan und Rebhühner, Kaviar sowie Blini (Pfannkuchen) mit Moosbeeren.
Legendär ist der Karpfen (gebacken), zu Mitternacht wird eine Linsen- oder Erbsensuppe gereicht.