Es wird erzählt, es sei einst ein vierter Mann aufgebrochen, dem zu Bethlehem geborenen Sohn Gottes seine Aufwartung zu machen. Der Reisende hatte drei rote Edelsteine bei sich. Jedoch verfehlte er den Treffpunkt mit den anderen Herren, die später als Heilige Drei Könige von sich reden machen sollten.
Der vierte Mann indes schien ein rechter Pechvogel zu sein. Denn das verpatzte Treffen bildete nur den Auftakt zu einem Leben voller Unrast.
Coredan, so hieß er, versuchte also, sich allein nach Bethlehem durchzuschlagen. Doch immer wieder ereilten ihn Missgeschicke. Denn statt er sich allein um sein Ziel kümmerte, dem Neugeborenen zu huldigen, erbarmte er sich der Armen, Kranken und Schwachen, die seinen Weg kreuzten. Nach und nach verschenkte er all seine Habe an die Bedürftigen. Auch sein Lasttier gab er hin und schließlich die Edelsteine, um die Not der anderen zu lindern. Er pflegte Gebrechliche, musste selbst betteln und kam in die Sklaverei, wo man ihn in Ketten legte. Wundert es, dass Coredan oft an seiner Aufgabe zweifelte, er mit seinem Schicksal haderte?
Und doch: Nach Jahren entbehrungsreichen Lebens verschlug es ihn zu einem Hügel, auf dem drei Holzkreuze standen. An einem war Jesus gekreuzigt worden. Coredan erheischte einen letzten Blick des sterbenden Messias und wusste nun, dass auch sein Wirken nicht umsonst gewesen war.