Osterfeiertage ** Ostern international ** Ostern kulinarisch ** Osterbrauchtum
Die Antwort zu finden ist ganz einfach, indem wir uns auf Feld-Forschung begeben: Hasen und Wildkaninchen widmen sich – bereitwillig, fleißig, geradezu unermüdlich, vor allem freilich zwecks Arterhaltung – dem Balzen und Rammeln. Sobald sie dabei gestört werden, schrecken sie auf. Das wiederum scheucht die in trauter Nachbarschaft bodenbrütenden Vögel auf. Was folgt? Wir entdecken die im Zick-Zack davonhoppelnden Langohren und das von den Vogeleltern verlassene Eiergelege auf dem Feld. Ergo: Hoppeltier + Eiergelege = der Hase hat Eier gelegt! Jäger und Waidmänner mögen hierzu einwenden, dass Feldhasen erwähnte Aktivitäten mehrfach im Jahr und nicht nur im Lenz betreiben. Ja, diese schon. Aber nicht die Vögel, die beschränken die Brutpflege aufs Frühjahr.
Wenn wir bedenken, dass frühere Kirchenväter dem Hasen wenig zugeneigt waren, ihn auch als Speise ablehnten, da er sinnlich mache, ist es geradezu Ironie, dass Meister Lampe zu einem Wahrzeichen des katholisch geprägten Osterfestes geworden ist. Spöttelnde Mäuler behaupten gar, der Osterhase sei eine provozierende Erfindung der Protestanten. Nun ja, unbestreitbar verbreitete er sich ab dem 17. Jahrhundert erstaunlich schnell, und zwar zunächst tatsächlich in den protestantisch geprägten Ländereien.
Im Übrigen gibt es wirklich ein paar eierlegende Säugetiere: den Ameisenigel (Schnabeligel oder Echidna) sowie Schnabeltiere, was Ursäuger sind, die in Australien leben.
In Thüringen übt der Storch den Beruf des Eierbringers aus. In Westfalen ist es der Fuchs, in Teilen der Schweiz der Kuckuck. Und in Oberbayern und Österreich sollen es doch tatsächlich ein Hahn und in Tirol wahrlich die Henne sein, die Ostereier legen! Auch der Kranich, das Osterlamm und ein nicht näher bezeichneter Ostervogel sind hie und da herumeiernd unterwegs. In Italien fliegt die Ostertaube ein.
Kaninchennasenbeutler, Bilbies genannt, leben in Australien. Der Kleine Kaninchennasenbeutler ist leider bereits ausgestorben. Um Schutzmaßnahmen für den Großen Kaninchennasenbeutler wird gerungen. Um sie finanzieren zu können, werden Schokoladen-Beutler hergestellt und verkauft.
Der tierische Bilby schaut aus wie ein kaninchengroßes, oder besser: -kleines Känguru. Es hat lange Hasenohren und ein spitzmäusiges Gesicht. Sein Schwanz endet in einer hellen Quaste.
Natürlich das Ei. Denn bereits Dinosaurier brüteten. Später erst entwickelten sich die Vögel aus einem Evolutionszweig der Dinos.
Der schwäbische Poet Eduard Mörike (1804 – 1875) machte sich eigene Gedanken zur Frage:
Die Sophisten und die Pfaffen
stritten sich mit viel Geschrei:
Was hat Gott zuerst geschaffen,
wohl die Henne? Wohl das Ei?
Wäre das so schwer zu lösen?
Erstlich ward ein Ei erdacht:
Doch weil noch kein Huhn gewesen,
Schatz, so hat’s der Has’ gebracht.