Am Ostermontag hält mancher Pfarrer eine besondere, weil besonders humorvolle Predigt. Er nutzt den Anlass, um satirisch oder ironisch, mit Witzen und Fabeln, mit Anekdoten und Reimen auf Missstände in der Gemeinde oder bei örtlichen Honoratioren hinzuweisen. Mitunter wird die Standpauke als "Ostermärchen" deklariert, wohl aus Sorge, die Kritik könnte zu unverblümt ausfallen. Hohe Zeit des Osterlachens war die zwischen Barock und Aufklärung, inzwischen wird risus paschalis in Deutschland wiederbelebt.
Ganz bewusst greifen wir zu natürlichen Farben, wohl wissend, dass die Ergebnisse etwas weniger farbenkräftig ausfallen werden als mit chemischer Kolorierung. Um das auszugleichen, tragen wir mehrere Schichten auf, die zwischenzeitlich antrocknen.
Jede Farbe steht für bestimmte Charaktere. Geeignete Färbemittel sind:
Tipps zum Färben:
Die Ostereier können nicht nur gefärbt, sondern zusätzlich verziert werden: beschrieben, verkratzt, geätzt, bestickt, behäkelt, bemalt und beklebt. Besonders kunstfertig gestaltet sind sorbische Ostereier.
Ab dem 12. Jahrhundert wurden bunte venezianische Glaskugeln als Sonnensymbol am Heiligen Grab aufgesteckt. Hiervon stammen die auf Stäbe gepfropften Glaskugeln in unseren Gärten ab.
In der religiösen Symbolik verweist das Lamm auf Reinheit, Unschuld, sittsame Hingabe. Auf Wehrlosigkeit und friedliche Lebensweise. Das Zeichen "A.D.", das sich beispielsweise auf geprägten Wachsscheiben findet, steht für Agnus Dei, Lamm Gottes.
Traditionell gehört ein Lammbraten auf die Ostertafel. Im Geschmack unterscheidet sich das Fleisch des Tieres aufgrund von Herkunft und Nahrungsaufnahme. Das heißt, wir schmecken es, ob das Lämmchen auf einer Weide, auf der Kräuteralm oder auf der Salzwiese nahe der Küste aufgewachsen ist.
An einem nicht zu steilen Abhang werden zwei Rechen so hingelegt, dass die parallel nebeneinander liegenden Stiele eine schiefe Ebene bilden. Die beiden Harken müssen in entgegengesetzte Richtung zeigen. Dann lässt man hartgekochte Ostereier auf der so gebauten Rollbahn hinunterkullern. Im Auslauf bleiben die Eier liegen. Worum es dabei geht? Um viel Spaß. Darum, wessen Eier am weitesten rollen, und wessen Eier unbeschadet bleiben, also nicht von den anderen aufgeschlagen werden und so die wenigsten Risse haben.
Leicht abgewandelt ist dieser Brauch im gesamten deutschsprachigen Raum verbreitet, mancherorts sind spezielle Eierrutschen verbürgt. Friesen spielen Eiertrüllen (rollen) oder Eiersmiten (schmeißen), Schwaben Oi'r-Schucke. Beim sorbischen Waleien ist es wichtig, im Auslauf das Ei der Mitspieler anzustupsen.
Eiertupfen ist ein altes (Kinder-)Spiel, bei dem zwei Spieler auf Geheiß je ein gekochtes Ei an den Enden gegeneinander schlagen. Die Kommandos lauten: "Spitz auf Spitz", "Spitz auf Arsch" oder "Arsch auf Arsch". Wessen Eierschale eingedrückt wird, der muss das Ei seinem Gegenspieler abgeben. Sieger ist, wer die meisten Eier einheimst. Unlautere Drehs bestehen darin, die Eierspitzen zu präparieren, mit Holz-, Gips- oder Kunsteiern zu schummeln oder flotti-flink einen Finger zwischen die Eier zu mogeln.
Interessant ist, dass beim Anschlagen immer nur eins der beiden Eier kaputt geht, nämlich das mit der etwas dünneren Schale. Und weil niemand genau vorhersagen kann, welches das ist, ist Eiertupfen ein reines Zufallsspiel.
Am Rande bemerkt: In Ostfriesland heißt der Ostersonntag Hicken-Bikken-Sönndag. Wodurch ein jeder weiß, wie er vor Ort verbracht wird.
Hier geht es um Schnelligkeit und Geschicklichkeit. Denn die Wettläufer bekommen ein Ei mit auf den Weg, das auf einem Löffel balanciert und heil und so schnell wie möglich ins Ziel gebracht werden soll. Hindernisse wie Hürden oder Durchgänge oder die Mitgabe zu klein geratener Löffel steigern Spannung und Vergnügen.
Das Spiel ist inzwischen weniger ein rein österlicher Zeitvertreib, wird es doch ganzjährig bei Kindergeburtstagen, Stadt- und Landfesten veranstaltet.
Dieser Spaß wird auch Eierschleudern oder nur -werfen genannt und ist verbreitet zwischen Vogtland und Franken. Ortsweise, teils in Thüringen, ist es als Eieraufballen bekannt. Neben bemalten hartgekochten Eiern ist ein aus dicker Wolle gehäkeltes Netz oder Säckchen, das mit einer Kordel zusammengeschnürt werden kann, ein wichtiges Zubehör.
Gespielt wird im Freien, gern auf einer Wiese. Ein Ei wird ins Netz gelegt. Alsdann fasst der Teilnehmer sein Netz mitsamt dem Ei an der Kordel, schleudert es im Kreise und wirft es dann auf, also nach oben. Wessen Ei beim folgenden Aufprall zerbirst, scheidet aus. Nacheinander werfen alle Mitspieler. Sieger ist, dessen Ei die Tortur am längsten übersteht.
Bleibt anzumerken, dass die aufgeplatzten Eier am besten an Ort und Stelle verspeist werden.
Das Abbrennen eines Feuers in der Nacht zum Ostersonntag und in der folgenden Nacht ist ein sehr alter Brauch. Gegen Abend trifft man sich, um den Stapel aus Zweigen und Holzstücken, die über den Winter gesammelt wurden, zu entzünden. Das Osterfeuer vertreibt den Winter und böse Hexen sowie Geister. Oft werden Strohpuppen in der Mitte des Holzhaufens aufgestellt.
Der Schein des Osterfeuers soll Mensch und Haus vor Krankheiten und Unheil bewahren. Wer die Flammen erblickt, dem bringen sie Glück. Damit dies recht viele Menschen trifft, werden die Holzstapel häufig auf Hügeln errichtet.
Ein weiterer Brauch ist es, am Ostersonntag Feuerräder einen Berg hinunter rollen zu lassen. Dafür werden am Karsamstag Wagen- und Eisenreifen mit Stroh umwickelt. Am Sonntag danach wird auf dem Berg ein Reisigfeuer entfacht und mit ihm die Räder entzündet, die alsdann brennend ins Tal rollen.
In St. Peter im Schwarzwald sowie im bayrischen Benediktbeuern wird der Brauch des Osterfeuertragens gepflegt. Schon lange vor Ostern sammelt die Dorfjugend Baumschwämme und zieht diese auf Draht zum Trocknen auf. Nach dem Gottesdienst am Sonntag wird vor der Kirche ein Osterfeuer entzündet. Die Schwämme werden hinein gehalten bis sie glimmen. Dann tragen die Burschen das Feuer in die Häuser, wozu sie Sprüche aufsagen, beispielsweise: "Wir bringen das geweihte Feuer". Die Hausleute schlagen sich ein Stück vom Schwamm ab und legen es ins Herdfeuer. Die Feuerträger erhalten eine Belohnung.
In manchen bayrischen Orten hält man das Fastengebot so streng, dass am Karfreitag bereits das Herdfeuer erlischt. Erst am Ostersamstag, zum abendlichen Festgottesdienst, zünden die Gläubigen in der Kirche an der Osterkerze ihr eigenes Licht an, tragen es nach Hause und entfachen nun im Küchenofen oder im Kamin wieder ein Feuer.
Die Idee der Passionskrippen stammt aus der Barockzeit. Dargestellt werden biblische Szenen, die insbesondere das Leiden Christi veranschaulichen, sowie die Kreuzigung und das Heilige Grab. Zwischenzeitlich waren sie fast vergessen. Heutzutage sind die Osterkrippen ein probates Mittel, vor allem Kindern die Ostergeschichte näher zu bringen.
Die Farbe macht den Unterschied: Zuerst ein blaues zu finden, bringt Ungemach, ein rotes Osterei dagegen drei Tage Glück. Da wäre es doch gescheiter, gar keine blauen einzufärben, oder?
Geweihte Ostereier amtieren oftmals als Segensbringer. Beispielsweise werden sie im Acker vergraben, um eine gute Ernte zu wünschen. Oder es werden ihre Schalen zusammen mit der Asche des Osterfeuers auf dem Feld ausgebracht.
Dem Osterwasser wird heilende sowie glückbringende Wirkung nachgesagt. Es gilt als Symbol des Lebens und der Fruchtbarkeit. Selbst dem Morgentau an Ostern kommt besondere Bedeutung zu. Früher wuschen die Frauen im fließenden Osterwasser ihre Wäsche.
Das Osterwasser wird schon früh am Sonntagmorgen von der Quelle geholt. Es fördert die Fruchtbarkeit, wenn es schweigend nach Hause gebracht wird. Was jedoch die Burschen des Ortes durch allerhand Streiche zu verhindern suchen.
Wasser, das in der Osternacht als Regen oder Schnee niederfällt, gilt als heilsam.
Wasser war (und ist!) ein wertvolles Gut. Brunnen werden zum Osterfest geschmückt im Bewusstsein, wie wichtig das Nass für alles Leben ist. Herausgeputzt bezeugen die Brunnen unsere Freude über die nun wieder sprudelnden Quellen. Diese Tradition wird besonders intensiv in der Fränkischen Schweiz gepflegt. Nach der winterbedingten Wassernot werden die Brunnen gereinigt und dann dekoriert mit Buchsbaumgirlanden, Blumen, bunt bemalten Ostereiern und Schmuckbändern.
Bewohner der Schwäbischen Alb machen sich diesen Brauch inzwischen zu eigen: In Schechingen (Ostalbkreis) beteiligt sich das ganze Dorf beim Schmücken des Brunnens.
Osterbrunnen in Bad Gögging und in Schechingen