Am Ende des Winters gibt es in der Speisekammer nur noch wenig Auswahl: Kartoffeln und andere Knollen, Hülsenfrüchte sowie Geräuchertes und Geselchtes. Also bereitet die Hausfrau Eintöpfe aus Linsen und Erbsen zu. Immerhin: Das Gemüse verheißt Abergläubischen viel Kleingeld. Dazu gibt es vielleicht Kassler, Blut- und Leberwürstel sowie Sauerkraut.
Saure Klebchen sind ein deftiges Eisbeingericht im Eichsfeld oder eine Art Sülze im Göttinger Raum. Ortsüblich nennen sie sich dort Sure Kleweken. Von Vorteil für die Narren ist, dass all diese Mahlzeiten gut vorzubereiten sind. Schließlich gibt es für sie momentan Wichtigeres zu tun, als stundenlang am Herd zu stehen.
Außerdem müssen nun, da die Fastenzeit beginnt, Nahrungsmittel tierischer Herkunft, speziell die leicht verderblichen Eier und das Fett, welches ranzig würde, "vernichtet" werden. Bestens aufgehoben sind solche Zutaten in Gebackenem. Angesichts der Fünften Jahreszeit denken wir sofort an Krapfen, Berliner und Fastnachtsküchlein, weil derzeit allerlei Schmalzgebackenes auf den Tisch kommt. Wie auch Spritzkuchen und die Straube. Der Bonner ebenso, welcher ein mit Eierlikör gefülltes Hefegebäck ist, dessen Namen die (in Bonn beheimatete) Firma Ei-Ei-Ei-Verpoorten spendiert. Mutzen sind ausgebackene Mürbeteigstücke in Viereck- oder Klößchenform, die mit Quark- oder Apfelmasse gemischt oder gefüllt werden.
Schwaben lieben heiß und unverblümt ihre Nonnefürzle. Solcherart Nonnenfürzchen sind ein luftiges Hefe-Schmalzgebäck:
Zubereitung
150 g trockenen Quark mit 150 g Mehl, 50 g Zucker, 1 Ei , 1 Päckchen Vanillinzucker und 1 TL Backpulver glattrühren. Falls gewünscht, mit 1 EL Rum aromatisieren oder Rosinen dazu geben. 10 Minuten ruhen lassen. Mit zwei Teelöffeln Ballen abstechen, die in heißem Schmalz ausgebacken werden. Fertige Quarkbällchen mit Küchenpapier abtupfen, noch warm in Zimtzucker (½ TL Zimt auf 2 EL Zucker) wälzen.
Für alle, die Frittiertes nicht so sehr mögen: Hefeknetteig aus 3 Eigelb, Zucker, Rahm, Hefe und Mehl bereiten, dann ausrollen. Teigplatten teilen, aufeinander legen, dann wieder ausrollen. Rhomben (schiefe Vierecke) in verschiedenen Größen ausrädeln, mit verquirltem Eigelb bestreichen und bei 200 °C backen. Warm mit (Vanille-)Puderzucker bestäuben oder zu Vanillesoße reichen.
In einem Topf mit großem Durchmesser 80 g Butter schmelzen, 1 Prise Salz und 240 g Zucker dazu geben. Langsam vermengen bis sich der Zucker aufgelöst hat und zu karamellisieren beginnt. 300 ml Sahne langsam einrühren. Aufkochen lassen, dann die Wärme reduzieren. Das Karamell soll leise weiter köcheln. Immer wieder umrühren, währenddessen sich die Zuckerklümpchen allmählich auflösen.
Nach etwa 30 Minuten Kochzeit beginnt die Masse anzudicken. Jetzt muss öfter gerührt werden. Ein Päckchen Vanillinzucker dazu geben. Nach weiteren 10 bis 20 Minuten dürfte die Konsistenz zäh genug sein. Nun die Masse einen Zentimeter dick auf einem flachen Teller verstreichen, auskühlen lassen. Karamell in Würfel schneiden.