Ab Lichtmess sind die Tage bereits lang genug, um abends wieder bei natürlichem Licht essen zu können.
Und was steht traditionell auf dem Tisch? Lichtmessbrot und Pfannkuchen.
Wer Brot selber backen will, kann – erstmal um zu üben – auf fertige Backmischungen zurückgreifen. Ein Brotback-Automat oder ähnlicher Spezialist ist entbehrlich. Brotteig fühlt sich auch in haushaltüblichen Backformen wohl. Hauptsache, es ist schön warm ringsum. Ein oft gepriesener Tipp ist, zum Backen eine kleine Schüssel mit heißem Wasser in den Ofen zu stellen. Das bringt nicht viel, schafft zu wenig zusätzliche Luftfeuchte, schadet aber auch nicht.
Für Lichtmess muss dem Brot unbedingt etwas Kümmel zugesetzt werden, egal ob als Körner oder gemahlen. Denn Dämonen und Geister mögen dieses Gewürz ganz und gar nicht. Weshalb sie der Hausfrau das gastfreundlich dargebotene Lichtmessbrot anzunehmen verweigern. Somit sind sie entlarvt, und auch die Herrin weiß nun, mit wem sie es zu tun hat.
Für einen bis zwei Pfannkuchen, regional Eierkuchen, Palatschinke oder Plinse benannt (*), benötigen wir 1 Ei, 150 ml (Butter-)Milch, 1 gehäuften EL Stärkemehl und 1 Prise Salz. Die Zutaten miteinander gut verquirlen. Wer mag, gibt noch kleingeschnittenes Gemüse oder Dörrobst hinzu. Etwas Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen, die Eimasse hineingießen und bei sanfter Wärmezufuhr stocken lassen. Sobald die Oberfläche zu gerinnen beginnt, den Fladen vorsichtig wenden. Wem es gelingt, den Eierkuchen per Luftschwung zu wenden und danach auch ordentlich in der Pfanne aufzufangen, dem sollte im grad beginnenden Jahr das Geld nicht ausgehen. Traditionell gibt es an Lichtmess Gemüse- oder süße Pfannkuchen. Es richtet sich ganz einfach danach, was denn überhaupt noch da ist in der Vorratskammer.
* Die Namensvielfalt der Pfannkuchen und vieles andere mehr wird erklärt in der nahrhaften Wörterweide.
Übrigens: Fans des gebackenen Teigfladens feiern am 29. November das Fest des Heiligen Pfannkuchens.