Das Kraut Gundermann (Gundelrebe) wirkt entzündungshemmend und schleimlösend. In der Walpurgisnacht gepflückt, wehrt es bösen Zauber ab, feit es gegen Blitz und Donner. Es schmeckt angenehm würzig und ist gut in Kräutersoßen und -suppen aufgehoben. Bevor anno 1516 das Reinheitsgebot erging, war die Gundelrebe eine wichtige Zutat beim Bierbrauen.
Es wird eine lange, aufregende Nacht. Und deshalb stärken wir uns mit Bärlauchbutterbroten und Stockbrot. Dazu ein Schlückchen Waldmeisterbowle. Zum Wohl!
Bärlauchblätter kräftig mit kaltem Wasser abbrausen, abschütteln und auf Küchenpapier trocknen. Die Blätter nun zu rupfen setzt deutlich kräftigere Aromen frei, als sie zu schneiden. Daher: Erstmal zupfen und reißen, soweit es geht, dann klein schneiden. Kraut mit weicher Butter verrühren. Portionsweise abpacken. Bärlauchbutter im Kühlschrank aufbewahren, alsbald aufbrauchen.
Hefe- oder anderen Knetteig (nach Belieben süß oder pikant, mit und ohne Kräuter) zu fingerdicken Röllchen formen. Teigrolle um die Spitze eines sauberen Stocks winden. Die Spitze selbst muss mit Teig bedeckt sein. Den Stecken über dem Walpurgisfeuer backen – Betonung liegt auf über, sonst verkohlt nur der Stock.
Waldmeisterblättchen, gezupft von noch nicht blühenden Pflanzen, in Weißwein einlegen. Am nächsten Tag mit gut gekühltem Sekt aufgießen. Servieren. Für die Kinder nehmen wir statt des Perlweins einen leicht gesüßten Pfefferminz- oder Yogitee und spritzen mit Mineralwasser auf.