Dialektwörter von I bis P

I

  • iberzwerch .... Schwaben .... kreuz und quer durcheinander, querfeldein; verschroben, dickköpfig; über-kreuzt, verquer
  • illern .... Sachsen .... verstohlen um die Ecke spähen, heimlich gucken, Verbotenes beobachten, vgl. hessisch: uhlen = beobachten (wie eine Eule?)
  • ipsig .... Revier .... klein, unscheinbar

J

  • jauern .... Oberlausitz .... jammern, winseln, heulen; abgeleitet vom tierischen Jaulen
einsam und allein; Foto: © Sylvia Koch Einsam und allein – das ist zum Jauern.
  • jucke .... alemannisch .... hüpfen; Juck = Anlauf, Sprung

K

  • käfferich .... Baden .... munter
  • katteschnüff .... Braunschweig .... umsonst, vergeblich
  • kaupeln .... Mitteldeutschland .... (heimlich) tauschen, verschachern; hessisch: verquanzen = vertauschen, verstellen
  • keineinnich .... Norddeutschland .... niemand, kein Einziger nicht
  • keppeln .... Österreich .... meckern, maulen
  • Kladderadatsch .... Berlin .... Durcheinander, mit lautem Knall Zerschlagenes; Kram, Mist
  • Klumpatsch .... Ostpreußen .... Durcheinander, Gepäck, Klumpen; Kram, Plunder
  • Knaatsch .... Rheinland .... Ärger, Stress; ursprünglich: unordentliches Gerede; knatschen = weinen
  • knaupeln .... Ostmitteldeutschland .... raspelnd (ab)nagen, sich mit schwieriger Sache beschäftigen, kämpfen; schlesisch: knäubeln = nagen; rheinfränkisch: piddele
  • kneppen .... Schwaben .... hinken; mittelhochdeutsch: gnappen = wackeln, hinken; fränkisch: hätschen/hetschen = lahmen, watscheln, bummeln
  • knitz .... Kurpfalz, Schwaben .... verschmitzt, pfiffig; auch: unnütz, unbrauchbar, kein-nütz
  • kommod .... Bayern .... bequem, angenehm
  • krutscheln .... Moselfranken .... (mit den Zähnen) knirschen

L

  • Laabla .... Franken .... Brötchen/Semmel, vom Laibchen abgeleitet
  • labberich .... Baden, Mitteldeutschland .... schlaff, kraftlos; fade, ohne Geschmack
  • labern .... Ruhrgebiet, Mitteldeutschland .... sinnlos rumquatschen, Blödsinn schwatzen; mittelhochdeutsch labbe/labbele = Hängelippe, Großmaul
  • letschert .... Bayern, Österreich .... kraftlos, schlapp, labberig, flau, lasch; letschig = feucht, matschig
  • liddeln/litteln .... Oberlausitz .... quengeln, nerven, quälen; vgl. griechisch lith = Bitte, Flehen (siehe: Litanei)
  • lummeln/lummern .... Schwaben .... schlaff sein, welken, schlottern; lummlicht = träge, schlaff, armselig; badisch: lummerich; sächsisch: labbsch
  • lünken .... Westfalen .... (herüber)schielen, zwinkern

M

  • mären .... Sachsen .... bummeln, etwas langsam tun, ewiglich herumfummeln; rühren, tunken; herumkramen; von 
    mittelhochdeutsch mërn = mengen, mischen
  • Maz/Maaz .... Oberlausitz .... Spaß, Vergnügen; Gelegenheit, Mätzchen (i.S.v. Possen, Dummheiten, Übermütiges) machen zu können
  • Mauke ham .... Sachsen-Anhalt .... Lust haben
  • meschugge .... Preußen .... wirr, verrückt, blöd; aus dem Jiddischen; schwäbisch: gschuckt/geschuggt
  • Modschegibschn, Mutschekiebchen .... Sachsen .... Marienkäfer; Muhkuh, Mondkühchen, Kuhkälbchen; Himmelmietzchen; bayrisch: Hergottsmoggerla
  • Moggl .... Franken .... (Stur-)Kopf; schwäbisch ist dies der Möckel
  • moi, mojn .... Norddeutschland .... schön, gut; Moin! = ganztägig verwendbare, weniger förmliche Begrüßungsformel
  • muckschen, auch: dickschen .... Sachsen .... eingeschnappt und beleidigt sein, schmollen; muckisch = mürrisch; rheinfränkich: bruddse
  • Muffelsche .... Hessen .... kleines Stück, Bissen/Bisschen, Mumpfel = ein Mundvoll; schwyzerdütsch: Mümpfali
  • Muggaseggelle .... Schwaben .... kleinste Winzigkeit; Mückensäckchen, womit (wahrheitsgemäß?) das männliche Fortpflanzungsdingsbums gemeint ist
  • Mumpitz .... Brandenburg, Mitteldeutschland .... Unsinn, Quatsch, Unfug; vormals: Schreckgestalt, vermummter Butzemann
  • Muschebubuh .... Ruhrgebiet, Ostdeutschland .... aus muscheln/mauscheln verballhornt (jiddisch: dunkle Geschäfte abwickeln; schummeln, betrügen), steht heute eher für romantisches Dämmerlicht und für gemütliche Romantik

N

  • naatschig .... Schlesien .... weinerlich
  • narret .... Schwaben .... verärgert, erzürnt, narrisch, übergeschnappt
  • ningeln .... Nord-, Mitteldeutschland .... wimmern, weinerlich betteln, nörgeln
  • Nischl/Nüschl .... Sachsen .... Kopf, gerne auch als Dätz (vgl.: französisch la téte) oder Rübe bezeichnet
  • nökkern .... Niedersachsen .... tadeln, zurechtweisen; mittelniederdeutsch: nuk = Aufsässigkeit, Schrulle
  • n'oor .... Sachsen .... Bejahung erheischender Nachsatz im Sinne von Stimmt's? Nicht wahr?
  • nu .... Oberlausitz, Sachsen .... ja, jawohl, nun; im Sächsischen gebräuchlich als nu gloor = ja klar

O

  • och herm! .... Aachen .... ach, wie arm(selig)!, oh-je-mi-nee; leicht ironischer Ausspruch oder Pausenfüller, falls der Aachener grad keine passende Antwort weiß
  • oimetz .... Schwaben .... irgendwo
  • ok/ock .... Oberlausitz .... Füllwort: nur, doch, bloß, nun
  • o'kendtn/okentn .... altbairisch .... anzünden; im Kendt steckt der lateinische  candelabrum = Leuchter
Leuchter in Prag; Foto: © Sylvia Koch zu'n o'kendtn
  • Oschi .... Norddeutschland .... großes Teil
  • ottosche .... Hessen .... unter-durchschnittlich, unterbelichtet; irgendeiner; Otto war einst der Durchschnittsdeutsche schlechthin, da der Vorname Otto zu oft auftauchte; Otto ist auch als Synonym für irgendein Dingsbums gebräuchlich

P

  • päb .... Schwaben .... eng, knapp
  • pelzen/beltzen .... Schlesien, Sachsen .... schlagen, hauen; vertreiben
  • Pfnüsel, pfnüseln .... südalemannisch .... Schnupfen, schniefen; vom germanischen fnüs, aus dessen Wortstamm auch niesen abgeleitet ist
  • pillepalle, Pillepalle .... Ruhrpott .... einfach, zu vernachlässigen; Kleinigkeit, Nebensächliches
  • Pimpernelle kriegen .... Niedersachsen .... (kopfschüttelnd) etwas nicht fassen können, empört sein
  • pitschen .... Tirol .... (an)drücken, festzwicken, kneipen
  • plempern, verplempern .... Ostpreußen .... vergießen, verschütten, unnütz vertun; schweizerisch: plempeln =  bummeln,  müßiggehen
  • plietsch .... Norddeutschland .... pfiffig, schelmisch, keck; swiensplietsch = gerissen
  • pranzn .... Oberlausitz .... angeben, aufschneiden; branzen = zanken und brummen
  • pritscheln .... Bayern, Österreich .... kleckern, plantschen, platschen, Flüssiges geräuschvoll verspritzen


Jiddisches

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