Dialektwörter von A bis H
A
- aafatzen .... Erzgebirge .... (an)rennen, eilen
- abbelwatsch/appeldwatsch .... Norddeutschland .... ungelenk, erpel-watschelig
- abluchsen .... Oberlausitz .... überlisten, jemandem etwas wegnehmen, abschwatzen, sich listig wie ein Luchs verhalten
- ährekäsig .... Schwaben .... ehrenkäsig, ruhmsüchtig, über-ehrgeizig; hochnäsig um Anerkennung heischend; käsig ist nicht nur, was Käse enthält, das Wort wird in übertragenem Sinne auch für krank, kränkelnd (daher: käseweiß), anrüchig, unreif oder verdorben angewandt
- ällabätsch/ällebätsch .... altbairisch .... schadenfrohes "Denkste!", Ausdruck von Triumph oder Überlegenheit; wortverwandt mit autsch und ätsch!; schwäbisch: ätschegäbele
- anhosen .... Oberlausitz .... sich geschmacklos anziehen
- appelwaatsch .... Norddeutschland .... seltsam, verschroben
- ärschlings .... Süddeutschland .... rückwärts
- Aschantinuss .... Österreich .... Erdnuss, deren ursprüngliches Anbaugebiet die Ashanti-Region in Ghana ist
- aufmatuseln .... Sachsen-Anhalt .... chic anziehen, bayrisch: aufbrezeln
- ausbaldowern, baldowern .... Nord-, West- und Ostdeutschland .... urspr. aus dem Jiddischen: auskundschaften, inspizieren
- ausgeschamt .... Bayern .... unverschämt
- ausklamüsern, klamüsern .... Norddeutschland .... (aus-)sortieren, herausfinden; rotwelsch: grübeln, studieren; Kalmäuser/Klamüser = Knauser, Pedant, Geizkragen
B
- Baaz .... Bayern .... Batzen, Klumpen, Zerdrücktes, Zusammengewürfeltes, Zermatschtes, klebrige Masse
- bäbbeln .... Sachsen .... fußballern
- Bambule .... Nord- und Mitteldeutschland .... Streit, Zoff, Krawall; von Bamboule, einem afrikanischen Tanz abgeleitet; jiddisch Bilbulem= Verwirrung
- Bämme/Bemme .... Sachsen .... Schnitte, (belegte) Scheibe Brot; von bammen = (gierig) aufessen; legendär: Fettbämme = mit Griebenschmalz bestrichene Schnitte
- Bammel .... Mitteldeutschland .... Angst, Sorge, Fracksausen (aus dem Rotwelsch)
- bammeln .... Sachsen .... (herunter-) hängen, bäumeln/baumeln
- bampern/pampern .... Sachsen .... etwas langsam, bedächtig tun; Ergebnis ist ein Bamprich = kleines Ding, liebevolle Bastelei; vgl. angelsächsisch: to pamper = verwöhnen, umsorgen, verhätscheln
- bannich/bannig .... Norddeutschland .... sehr, gewaltig, mächtig; verdammt!; von Bann i.S.v. Gewalt, Strafe
- basselig .... Ruhrpott .... schusselig, zerstreut, zerfahren
- battern .... Niedersachsen .... wie ein Kleinkind, nämlich mit kurzen Schritten, laufen; von Padde/Pedde = Fröschlein
- bawatsche .... Pfalz .... klatschen und tratschen, schwatzen
- Behne .... Schwaben .... Bühne, Dachboden
- beielen/bíjele .... alemannisch .... leicht schneien oder regnen; stauben, verwehen; bíjelen = schwärmen wie die Bienen
- bejollern .... Sachsen-Anhalt .... sich ganz toll freuen, amüsieren
- behumbsen/behumpsen .... Mittel- und Norddeutschland .... betrügen, übervorteilen, jmd. über den Tisch ziehen; Hümpelei = schlechte, stümperhafte Arbeit
- belfern .... Mitteldeutschland .... schimpfen, schreien, zanken, bellen
- Benebitzche .... Moselfranken .... kleiner Finger
- beömmeln .... plattdeutsch .... sich amüsieren
- Beschmu/Beschmuh .... Sachsen .... (leichter) Betrug, Schummelei; jiddisch: schmuo = Betrügerei
- bfobfert .... badisch .... erregt, aufgeregt; ungeduldig, unruhig
- Biberl/Biwerl oder Singerl .... Niederbayern .... Küken; später heißen weibliche Küken Spatzerl, die männlichen Gickerl
- Bippos/Pipus .... Holzland, Thüringen .... kleiner Punkt, Taste, Knopf; auch: liebevoller Kosename frischgebackener Väter für ihr neugeborenes Söhnchen
- bischpern .... Vogtland .... flüstern, wispern
- Blafoo .... Schwaben .... Zimmerdecke; vom französischen plafond eingeschwäbelt
- blähkn/blägn .... Sachsen .... schreien; sich aufblähen, um laut zu rufen
- Blümoo .... Schwaben .... Zier-, Tages-, Daunendecke; französisch: plumeau
- blumbm/plumpen .... Sachsen .... pumpen, stark regnen, gießen
- Bocksterz .... Sachsen .... Purzelbaum
- bogglhard .... Baden, Schwaben, Franken .... knochen-, sehr hart
- bollet .... Schwaben .... wulstig, dick
- bonfortionös, pomfortionös .... Brandenburg, Mitteldeutschland .... außerordentlich, wunderbar, pompös; Verballhornung aus dem Französischen: bonne fortune = glückliche Fügung + Adjektivierungsendung -eux = -ig/-ös
- boofen .... Sachsen .... tief und fest schlafen (wo auch immer: in jeder Lage, an jedem Ort)
- boßle .... Schwaben .... fleißig arbeiten an einer schwierigen oder filigranen Sache; vom mittelhochdeutschen boozeln, davon leiten sich auch büffeln (intensiv lernen) und das hamburgische pusseln (basteln) ab
- Botten/Bottn .... Sachsen .... Schuhe, Latschen, Treter; von bott = plump
- bramsig .... Berlin .... prahlerisch, aufgeblasen
- Branz .... Sachsen .... (klebriger) Schmutz
- bräsig .... Norddeutschland .... träge, behäbig, unwillig, phlegmatisch; auch: wohlgenährt, pausbackig; Brass = schlechte Laune
- Bredullje .... Berlin .... Notlage, Misere; französisch: bredouille
- breemern .... Vogtland .... flitzen, sausen
- brinkl .... Oberlausitz .... bisschen, ein wenig; von brünkeln = krümeln, zerreiben
- Buchte .... Schlesien, Oberlausitz .... Bett; Pucht = Verschlag (aus der Bergmannsprache)
- bumfiedeln .... norddeutsch .... einschmeicheln, umgarnen; Komplimente und ähnliches verschwenden, bebauchpinseln
- Bumper .... Sachsen .... Unterhose, Schlüpfer
- buttschern/buttjern .... norddeutsch .... herumstrolchen, stromern; buttschen/buttjen = die Butt (Erdscholle) bearbeiten; auch: im Internet stöbern
- Buxen .... norddeutsch .... Hosen (ursprünglich aus Bockleder)
C
- chafle .... alemannisch .... nagen, knabbern; von (ab)schaben
- Chrüsimüsi .... zürichdeutsch .... Chaos
D
- daampern, rimdaampern .... Vogtland .... bummeln, schlenzen
- dabba .... Schwaben .... laufen, gehen; tappen, tapsen
- dadafor .... ostmitteldeutsch .... dafür (das dafür)
- daddeln, verdaddeln .... plattdeutsch .... (unnütz) vertun, spielen, verspielen, vergessen, vergeigen, zocken; angelsächsisch: to dawdle = trödeln, bummeln, daudeln
- Daffke .... Berlin .... Trotz, Spaß, Dreistigkeit; vom jiddischen dawko = gewiss, durchaus
- dahännana .... Schwaben, Allgäu .... da hinten (hin)
- damisch .... Bayern .... taumelig, schwindlig; närrisch; entfremdet
- Dangln .... Vogtland .... Tannnadeln, i.w.S.: Nadelbaumnadeln
- dätsch .... Baden, Schwaben .... tätest du, würdest du (... dies oder jenes für mich erledigen?)
- dawuzln .... Bayern .... zerreiben, zerreißen
- Demmse/Dämse .... Oberlausitz, Mitteldeutschland .... drückend feuchte Hitze, Schwüle; Dämpfe
- derwiern/dorwieren .... Oberlausitz, Sachsen .... inständig quengeln, nerven
- desdo .... Baden .... das; das dort
- Diechala .... Franken .... kleiner Topf
- dischbediere .... Pfalz .... streiten, disputieren
- dittsch/ditsche .... Hamburg .... bekloppt; aber: die Betroffenen wissen zu ihrem Glück nichts davon
- doddlich .... Pfalz, Baden .... schwabbelig; mutlos, zittrig
- doikert .... Wien .... tolpatschig, ungeschickt, unbeholfen
- donderschlächtig .... Schwaben .... donnerschlachtig, donnerschlagig; arg, verwünscht, verdammt
- doarat/dorert .... Bayern .... schwerhörig, taub
- Drähe/Drehe .... Oberlausitz .... Umgebung, räumlicher sowie zeitlicher Ausdehnungsbegriff; um die Drehe = in etwa
- draschen .... Oberfranken .... lärmen, laut plätschernd regnen
- Dreierles-S .... Schwaben .... ß, scharfes S, SZ, Rucksack-S, denn es schreibt sich wie eine Drei mit einem Strich davor
- drömeln .... Nordwestdeutschland .... bummeln, trödeln
- duhn/duun .... Norddeutschland .... betrunken; sprittenduun = sturzbetrunken
- dulli .... Wien .... toll, ausgezeichnet
- dummba .... Bayern .... dunkel
- dunseln .... Sachsen .... hinüberdämmern, schlummern; letzte Mütze leichten Schlafs vor dem Aufstehen-Müssen
- dussma .... Saarland/rheinfränkisch .... langsam, ruhig; französich: doucement! = sachte!
- dürrlochert .... Bayern .... trocken, vertrocknet
E
- ebbes .... Pfalz .... etwas
- Eff-Eff .... Berlin, Mitteldeutschland .... Famoses, Hervorragendes; angeblich Abkürzung für "Feinstes vom Feinen" oder spöttisch "Fiel Fergnügen!"
- eifatschn .... Egerland .... verbinden
- ei verbibscht/verbibbsch, verbübbschd .... Sachsen .... heute mehr erstaunter als vormals tadelnder oder verärgerter Ausruf i.S.v. "verflixt, verflucht, verdammt"; Herkunft unklar, vielleicht vom mittelhochdeutschen Verb verbuben, das ursprünglich sehr derbe Streiche und Unartigkeiten beschrieb: fressen, saufen, Geld und Ehre durchbringen, verspielen - somit ist klar, dass es sich bei diesen Buben nicht um niedliche Lausejungs handelte, Bube galt ehemals als abwertender Schimpfname
- ermeckern .... Sachsen .... etwas gerade noch mit letzter Kraft schaffen, bewältigen; vermögen
- escha .... Sachsen .... ach!, ach-nein; unglaublich
F
- fadisieren .... Österreich .... sich langweilen (seltener jemand anderen)
- fampern/pfampern .... Oberlausitz .... vor sich hin grummeln, schimpfen; auch: futtern = sich ärgern
- fänkele .... Schwaben .... flocken, leicht schneien; hessisch: finkeln; abgeleitet von funkeln
- fänsen .... Sachsen .... heulen und greinen und weinen (- und zwar alles gleichzeitig und meist ohne Grund!)
- Faschiertes .... Österreich .... Gehacktes, Geschabtes; französisch Farce = Fleischfülle
- fei .... Süddeutschland .... Füll-/Flick-/Würzwort (zwecks färbender Verstärkung des Gesagten): unbedingt, nur so, gehörig; fein; feil; stammt möglicherweise vom Verb feien, das heute nur noch in der Wendung "gefeit sein" gebraucht wird
- Feudel, feudeln .... Norddeutschland .... Putz-/Wischlappen, (den Boden) aufwischen
- Fiedl/Fietel .... Sachsen .... kleines Stück; Brotbissen ohne Krume für Kleinkinder und Zubeiß-Versehrte; ursprünglich: Brothappen, die Kinder sich mit einem stumpfen Messer selbst zurechtmachen durften, das mühsame Hinundherwerkeln mit dem stumpfen Messer ist dem Fiedeln auf einer Geige abgeschaut
- fischelant .... Sachsen .... aufgeweckt, clever, gewitzt
- fläumeln .... Oberlausitz .... auseinanderfieseln, entwirren; auch: langsam rieseln (Schnee z.B.)
- fleitjepiepen .... Norddeutschland .... angeschmiert, reingelegt
- flöck .... bönnsch (Bonn) .... fix, schnell
- fluffig .... Hamburg .... luftig, flauschig; englisch fluff = Fluse, Flaum oder to fluff = aufschütteln, aufplustern
- Flunsch/Fluntsch .... Sachsen, Brandenburg .... Schmollmund, Schnute; das, was im Süddeutschen de Lädschn ist
- forzeln/furzeln .... Oberlausitz .... schnell und oft hin- und her-, rein und raus gehen
- fretten .... Österreich .... mühen, quälen, plagen
- frunken .... Ostfriesland .... drücken, knuddeln
- fuchsen, es fuchst jemanden .... Oberlausitz .... sich ärgern, sich besiegt oder betrogen fühlen
- fuchtig .... Oberlausitz .... zornig, wütend, mürrisch; abgeleitet von Fucht = Streit, heftige Bewegung (woraus sich auch fechten und Fächer entwickelten)
- fuldern .... Hessen .... gierig essen
- fünferln .... Süddeutschland, Österreich .... zum Besten halten
- fusslich/fusslig .... Ostpreußen, Schlesien .... ausgefranst, zu Fusseln und Fasern zerkleinert
G
- gaauglich .... Baden .... schwankend, (trunken) taumeln
- gach/gaach .... Bayern .... heftig, steil, schnell; jach, jähe
- Gake .... Ostdeutschland, Schlesien .... großer Mund, schlesisch: Kehle oder noch derber: Schandmaul; daher auch: geschwätziges Weib
- gäkig .... Oberlausitz .... bleich, blass, kränkelnd
- gälche .... Oberlausitz .... jäh, plötzlich
- Gaudi .... Bayern .... Spaß; verkürzt aus lateinisch gaudium = Freude
- gauksen .... Oberlausitz .... juchzen, mucksen; gauken = krächzen, schreien
- gauzen .... Hessen .... bellen, keifen
- gekästelt .... Schlesien .... kariert
- gell, gelletse, ge' .... Süddeutschland, Thüringen .... Füllwort: es möge gelten; meist am Satzende; Berliner beenden ihre Sätze vorzugsweise mit wa? = was, nicht wahr?
- Gewese .... niederdeutsch .... Getue, Treiben, Aufsehen
- gewieft .... Nord-, Mitteldeutschland .... gewandt, pfiffig; Partizip zum Verb weifen= sich drehen, verdrehen, schwingen
- Gfrett .... Süddeutschland, Österreich .... Mühe, Plage; fretten = wund reiben, plagen, quälen
- gilfen .... Baden .... schreien, klagen, jammern; gellen
- gloschdn/gloschten .... Schwaben .... schweben, schlittern, ausrutschen
- Glubbal .... Süddeutschland .... (Wäsche-)Klammer; alemannisch Klupp/Chlub = Zange
- glubschn/glupschen .... Nord- und Mitteldeutschland .... sehen; norddeutsch: glupen/gluppen = glotzen, starr oder scheel sehen, mit verstohlenem Seitenblick; Glubschen/Glupsch-Oochn = (Stiel-)Augen; bayerisch: Batzl-Augen
- Glufe .... Schwaben .... Spange, Schmuck- oder Haarnadel, Sicherheitsnadel; kleines Ding, in diesem Sinn auch: Pickel oder Schorf; im Mittelhochdeutschen ist die Glufe eine Stecknadel
- gluschdig/gluschtig .... alemannisch .... gelüstig sein, gelüstig machen, Lust haben auf etwas; auch: geschmackvoll
- gnack .... Bayern .... geizig, stur; Gnack = Genick
- gnäschig .... Franken .... mäkelig, wählerisch beim Essen
- Gode/Godin .... altdeutsch/altbairisch .... Pate/Patin, manchmal auch: Patenkind; abgeleitet von gut, göttlich; Begriff steht für Betreuer, Begleiter, Beschützer; auch: heidnische Priester; im Schwäbischen heißt es Dooda oder Deede
- Goksch .... Sachsen, Schlesien, Pommern .... Dutt, Haarknoten; abgeschaut vom Kamm des Gockels
- goschat .... Bayern .... gesprächig; abgeleitet von Goschen/Gusche = Maul
- Graffl, Graffi, Kraftl .... Bayern, Österreich .... Zusammengerafftes, unnützes Zeug, Gerümpel, Gemengsel, i.w.S. Gesindel
- Grant .... Bayern .... gut gepflegte schlechte Laune; grantig = zänkisch, übellaunig, zornig, sauertöpfisch
- grätschig .... Sachsen .... unwillig, gereizt sein; eigentlich: krummbeinig, von mitteldeutsch grêten = ausspreizen, große Schritte machen
- Graupelputz .... Ostdeutschland .... (lästige) Kleinarbeiten, Sammelsurium
- grawutisch .... Süddeutschland .... wütend, energisch, resolut
- griabig .... Bayern .... gemütlich
- griemsterig .... Norddeutschland .... dämmrig; von grämeln = (er-)grauen, trüben
- grimmelwiedisch .... Saarland/rheinfränkisch .... äußerst zornig, grimmwütig; cholerisch
- groggy .... Norddeutschland .... müde-matt-marode, abgeschlafft; ob sich jemand nach zu reichlichem Grog-Genuss groggy fühlt, ist wahrscheinlich, im Sinne der wörtlichen Herkunft jedoch nicht nachweisbar
- gschert .... Bayern, Österreich .... grob, mächtig, rüde, unsanft, derb, deftig, anständig i.S.v. sehr = als Steigerungsform; von geschoren = das mehr oder minder gewaltsame Abschneiden der Haare galt in früherer Zeit als Demütigung und Strafe sowie als Zeichen der Unfreiheit; i.S.v. närrisch, denn unter seiner Schellenkappe versteckt der Narr sein kahl geschorenes Haupt
- gschnappig .... Bayern .... frech, vorlaut; schnappend-zubeißend
- gschneckelt .... Bayern .... lockig; von Schnecke abgeleitet
- Gschnipf .... Schwaben .... Abgetrenntes, Abgeschnipstes, Unnützes
- gschuckt .... Schwaben .... taugenichtiges, leichtfertig-unnütz; Schuckler = Vagabund, schlechter Kerl; vgl. lateinisch joculator als Vorgänger des Gauklers
- Guck .... Schwaben .... (Papier-)Tüte
- Gunks .... Oberlausitz .... Stoß, Klaps; kurzer, kräftiger Hieb; gunken = kraftvoll schaukeln
H
- Haberer .... Österreich .... Freund, Kumpel; Verehrer
- Haglstecka/Haglstegga .... Bayern .... Hakenstecken, Spazierstock mit gebogenem Griff; sehr dünner Mensch
- Haipfel, Häpfl .... Schwaben .... großes, breites Kopfkissen; Paradekissen; ursprünglich auch allgemein für Unterbett; wörtlich Haupt-Pfühl/Haupt-Pfulbe: Haupt = Kopf + Pfühl/Pfulbe wie mittelhochdeutsch pfülwe = mit Federn gefülltes Ruhekissen
- halb- (Vorsilbe) .... Schwaben .... abwertende Steigerungsform: wenn ein Dummkopf sich wie ein Dackel verhält, nämlich unüberlegt und draufgängerisch, dann ist ein unerträglicher Dummkopf ein Halbdackel; halb- war im ursprünglichen Sinne keine Hälfte, sondern das Abgetrennte, Abgeschnittene, der letzte schlechte Teil einer Sache - in dieser Auslegung erscheint auch ein Halbbruder in schlechterem Lichte.
- hälingen, hälings .... Schwaben .... hehlings, heimlich, versteckt, verstohlen
- Hamba, Hambala .... Franken .... Pferd(chen)
- handig/hantig, hannig .... Bayern, Österreich .... herb, bitter; barsch, unfreundlich; grob
- happig .... Mitteldeutschland .... gierig, derb, schlimm, sehr stark
- Hätscher .... Bayern .... Schluckauf
- Heckmeck .... Mitteldeutschland .... Unsinn, Firlefanz, Schwachsinn, Humbug
- henderschefür .... Schwaben .... hinterwärts, verkehrt herum
- herumdösen .... Westpommern .... hetzen, taumeln, verwirren, Unruhe stiften
- Hetl .... Oberlausitz .... Kopf, von Haupt/Häuptl oder Hut/Hütl; das erzgebirgische Haadl ist ein Kohlkopf
- hiefrig .... Sachsen .... schwach, schmal, schmächtig, zierlich
- higgele .... Hessen .... auf einem Bein hüpfen
- hinderfür .... Allgäu.... verzwickt
- hippelig .... Thüringen, Franken .... zappelig, unruhig; badisch: hebfernich
- Hitsche, Hidschl .... Oberlausitz .... Fußbank, Schemel
- Hocketse .... Schwaben .... wörtlich: da hocken sie auf dem (gelegentlichen) Dorffest, ursprünglich auf dem Heuhaufen; schweizerisch: Hock = geselliges Beisammensein
- hoigarta .... Allgäu .... schwätzen, sich unterhalten; Hoigaade = Schwatz, Plausch
- Hoimgarten, Hoagascht, Hoangarten (... und weitere ähnliche Schreibweisen).... Bayern .... ländlicher Haus- oder Heimgarten; heute oft uriges Lokal oder eine Veranstaltung, in der ortsansässige Musikanten aufspielen
- hoimelad .... Schwaben .... gemütlich, heimelig
- holen .... Saarland .... nehmen (das Verb nehmen wiederum gibt es im Moselfränkischen nicht, hier heißt es: jemand holt sich ein Taxi oder den Bus, wenn er diese Verkehrsmittel nutzt)
- Hubbel, Huckl .... Sachsen .... Beule, Hügel, Wulst
- Hucke .... Mitteldeutschland .... Rücken, (die auf dem Rücken) zu tragende Last
- huddelfuddel .... Hessen .... oberflächlich, schlamprig; zerstreut
- Hudelei/Huddelei, hudeln .... Oberlausitz .... Dilemmata, Ärgernis, ärgern; Humini = Hudelei mit'm Nischl (siehe dort) = Kopfschmerz
- Husche .... Berlin, Mitteldeutschland .... kurzer, kräftiger Regenguss, Platzregen
- huscheln .... Oberlausitz .... anschmiegen, hineinkuscheln; ursprl. von huschen i.S.v. raufen
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